11. Juni – 01. Oktober 2017 | Primula Bosshard, Julien Chavaillaz, Jean-Luc Cramatte, Luca Etter, Charly Rappo „Zwischen Kelch und Sturmgewehr“

Die Ausstellung «Zwischen dem Kelch und dem Sturmgewehr» vermittelt den Blick aus heutiger Warte, den fünf Freiburger Fotografen auf die vier lebendigen Traditionen im Zusammenhang mit der Murtenschlacht vom 22. Juni 1476 werfen: die Gedenkmesse in der Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg, die Solennität, der Murtenlauf und das Historisches Murtenschiessen.

Diese vier Gedenkanlässe haben sich im Laufe der Jahrhunderte gebildet und jeder hatte seine eigene Entwicklung, welche die Anlässe mehr oder weniger stark von ihrer ursprünglichen Form abweichen liessen.

Diese Ausstellung gibt uns die Gelegenheit, über diese Anlässe in einem erweiterten Rahmen als lebendige Traditionen nachzudenken. Der Akt des Gedenkens ist eine Aussage, eine soziale und politische Erscheinung mit zeitgemässer Aneignung einer Vergangenheit, die schon vielfach neu gedeutet und neu gestaltet wurde. Im Zeitpunkt des Gedenkanlasses in der Gegenwart meldet sich diese Vergangenheit zurück, mit dem Anspruch der Wiedergabe einer umfassenden Identität. Der die Erinnerung belebende Festakt setzt sich fest an einem Ort des Geschehens, wo die Geographie verbindendes Glied zwischen den Teilnehmenden ist.

Die Arbeiten der Fotografin Primula Bosshard (Porträtserie) und der Fotografen Julien Chavaillaz (Gedenkmesse), Charly Rappo (Solennität), Luca Etter (Murtenlauf) und Jean-Luc Cramatte (Murtenschiessen) versetzen uns für kurze Augenblicke in ein zeitloses Fresko, wo Vergangenheit, Gegenwart und manchmal gar Zukunft zusammenkommen und sich vermischen… Bilder, die mit ihrem Hinterfragen unserer Traditionen auch wiederum Fragen an uns richten.

 

«Lebendige Traditionen in Bildern» ist ein Partnerprojekt der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, realisiert im Rahmen der Initiative «Kulturelle Vielfalt in den Regionen».