8. Juni – 20. Oktober 2013 | 80 Jahre Murtenlauf

Der Murtenlauf wurde im Zeichen der Erinnerung an den Sieg der Eidgenossen und ihrer Verbündeten über die Armee Karls des Kühnen, am 22. Juni 1476 in Murten, gegründet. Gemäss der Überlieferung rannte ein Meldeläufer mit einem Lindenzweig in der Hand nach Freiburg, um den Sieg zu verkünden. Am Ziel angekommen brach er vor Erschöpfung zusammen. Der Lindenzweig wurde gepflanzt und wuchs später zu einem stattlichen Lindenbaum. Die Schlacht von Murten gilt als wichtige Etappe im Integrationsprozess der Freiburger Gebiete in die Eidgenossenschaft, welcher einige Jahre später, 1481, seinen Abschluss fand.

Die Idee eines Gedenklaufs als Erinnerung an die Strecke, die der Meldeläufer von Murten nach Freiburg zurücklegte, kam bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf. Doch erst 1931 entschloss sich der Berner Maler und Läufer Adolphe Flückiger, die Strecke mit einem Lindenzweig in der Hand abzulaufen. Seine Aktion blieb nicht unbeachtet. Das Zusammentreffen zwischen ihm und Beda Hefti, dem Gründer des Leichtathletikclubs von Freiburg im Jahr 1932, war dabei von grosser Bedeutung. Im folgenden Jahr, am 25. Juni 1933, fand die erste offizielle Austragung des Murtenlaufs statt. Unter den 14 Teilnehmern setzte sich der Basler Alexander Zosso in 1:01:00 Stunden durch. Die Strecke betrug 16,4 Kilometer und das Ziel befand sich auf der Höhe des Lindenbaums, in der Nähe des Freiburger Rathauses.

2013 findet nun die 80. Ausgabe des ältesten Volkslaufs der Schweiz statt. In diesen 80 Jahren holten tausende LäuferInnen ihre Laufschuhe aus dem Keller und nahmen am Rennen teil. Natürlich weist der Murtenlauf heute nicht mehr den gleichen patriotischen Hintergrund auf wie zu seinen Anfangszeiten. Die Mehrzahl der LäuferInnen denken während des Laufs kaum an die Schlacht von Murten und an den Meldeläufer. Dennoch blieben einige traditionelle Aspekte erhalten und verleihen dem Lauf seinen speziellen Charakter. Heute zählt der Murtenlauf zum Freiburger und in einem grösseren Rahmen auch zum Schweizer Kulturerbe.

Die Ausstellung verfolgt nicht nur das Ziel, die Erfolgsgeschichte des Laufs aufzuzeigen. Vielmehr will sie die Entwicklung eines Phänomens im Lauf der Zeit, anhand verschiedener Themen, darstellen.

Wer waren die wichtigsten Protagonisten, die den Lauf prägten? Seit wann dürfen Frauen am Wettkampf teilnehmen? Wie entwickelte sich der Lauf in organisatorischer Hinsicht? Das sind einige Fragen, denen die Ausstellung nachgehen möchte. Dazu greift sie auf Fotos aus verschiedenen Beständen zurück, ergänzt mit historischen Fernsehaufnahmen. Ausserdem macht die Ausstellung den Besuchern verschiedene Gegenstände zur Geschichte des Murtenlaufs (Pokale, Medaillen, Diplome, Zeitmessungssystem) zugänglich.