Muriel Zeender. Die Zeremonie (22.10.-28.12.2023)

Die Zeremonie

Der Fischfang ist eine der ältesten Tätigkeiten der Menschheit und war schon immer Gegenstand von Erzählungen, in denen männliche Figuren im Vordergrund standen, während die Frauen an Land auf die Rückkehr der Fischer warteten.

Umgekehrt wird Muscheln und verschiedenen Fischen etwas Weibliches zugeschrieben. Wie diese wurde auch die Frau als wandelbar angesehen: Der Glanz ihrer Schuppen ist eine Täuschung, und es ist schwierig, sie in der Hand zu halten; sie könnte abrutschen und entfliehen. Im Deutschen ist es umgekehrt: Fisch, Aal, Delphin sind Bezeichnungen, die dem männlichen Geschlecht zugeordnet sind. Dagegen sind Orte, an denen der Fisch eingesperrt, aber lebendig und zappelig ist (Fischbüchse, Reuse, Tiefsee), häufig dem weiblichen Geschlecht zugewiesen.

Aber letztendlich…, wer fischt wen? Wer sperrt wen ein? Angeln, List, Köder, Fang, Illusion… das Spiel der Analogien ist eröffnet!

In Freiburg geboren, bildet sich Muriel Zeender in Zeichnen und Malerei aus und entwickelt gleichzeitig Kunstinstallationen. Die ausgestellte Arbeit ist das Ergebnis ihres Aufenthalts in der ehemaligen Fischzucht von Murten. Es wird dem Begriff der „Zeremonie“ anhand von alltäglichen Praktiken, die allen Arten von banalen Tätigkeiten eine rituelle Form verleihen, nachgegangen.

 

VERANSTALTUNGEN:

21. Oktober, 18 Uhr: Eröffnung

7. November, 18.30 Uhr: Zweisprachige Führung durch die Ausstellung

3. Dezember, 16 Uhr: Zweisprachige Führung durch die Ausstellung

9. Dezember, 17 Uhr: Literarische und musikalische Performance des Kollektivs «Bern ist überall». Neue Aufführung. Begrenzte Anzahl an Plätzen.